Höhenberg und Vingst

Ausspannen, sich erholen, weg fahren, Ferien machen, neue Eindrücke gewinnen, neue Menschen kennen lernen, vielleicht neue Freundschaften knüpfen, neue Erfahrungen machen und in bisher unbekannte Welten eintauchen – das sind für Kinder und Jugendliche Grundbedürfnisse und wichtige Schritte hin zu einer ausgereiften Persönlichkeit.

Die beiden rechtsrheinisch gelegenen Kölner Stadtteile henberg und Vingst mit insgesamt ca. 25.000 Einwohnern sind in verschiedener Weise von sozialer Problematik besonders betroffen.

Die meisten Familien mit Kindern leben in relativ kleinen Wohnungen. Dies hat im besonderen Konsequenzen für die Bewegungsmöglichkeit und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Der Anteil der Drei- und Vier-Personen-Haushalte liegt um ein Viertel, der Anteil der Fünf-Personen-Haushalte sogar um ein Drittel höher als im Durchschnitt Kölns.

Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt bei 30% (Durchschnitt in Köln: 20%), dabei liegt der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schüler bei 50%.

Etwa 40% der Familien verfügen über kein selbst erwirtschaftetes Einkommen.

Viele physische und psychische Folgeprobleme stellen sich ein. Viele Kinder werden falsch oder unzureichend ernährt. Eine Untersuchung an allen Grundschulen in den beiden Stadtteilen ergab, dass 50% der Kinder in verschiedener Weise verhaltensgestört sind.

Für sehr viele Familien mit schulpflichtigen Kindern ist Urlaub in der Hochsaison nicht erschwinglich und in den Stadtteilen sind Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche eher unzureichend. Viele Eltern zeigen sich angesichts der Aufgabe, familiäre Feriengestaltung und Unternehmungen zu planen, schlicht überfordert.

Wir holen die Ferien ins Viertel

Vor diesem Hintergrund entstand erstmals 1994 die Kinderferienzeltstatt HöVi-Land in enger ökumenischer Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Höhenberg und Vingst. Mittlerweile nehmen jedes Jahr über 500 Kinder aus den Stadtteilen dieses Ferienangebot gerne an.

Da viele Kinder aus den beiden Stadtteilen während der Sommerferien aufgrund verschiedenster sozialer Probleme nicht in Urlaub fahren können, schaffen wir ein erlebnisreiches und kreatives Ferienprogramm vor Ort. Denn: Auch HöVi-Kinder wollen Ferien machen. Auch HöVi-Kinder träumen von Strand und Meer. Auch HöVi-Kinder schuften in der Schule und müssen sich erholen.

Auf einem Freigelände am Rande von Vingst wird eine Zeltstadt errichtet: Mit Gruppenzelten für die Kinder und Zelten für Workshops, in denen die Kinder kreativ werden können. Mit einer Küche, in der drei Mahlzeiten pro Tag für über 600 Personen zubereitet werden können, sowie einem Café für Mitarbeiter und Besucher. Mit Toilettenwagen und Duschen. Mit einer Bühne für das Tagesanfang- und Tagesabschlussprogramm.  Mit einem Spielezelt aus dem die Kinder Spiel- und Bastelmaterial ausleihen können.  Mit einer Organisationszentrale und Zelten für die Technik und die Nachtwachen. Sogar eine Erste-Hilfe-Station wird eingerichtet. Und auch der „HöVi-Dom“ – die HöVi-Land-eigene kleine Mini-Kirche wird aufgestellt.

HöVi-Land – eine Erfolgsgeschichte

Viele Jugendliche, die bereits als Kinder HöVi-Land besucht haben, betätigen sich heute in den Ferien als Gruppenleiter. Und auch dabei wird auf Nachhaltigkeit geachtet. So erhalten alle Leiter einer Jugendleiter Ausbildung, die ihnen auch für ihren späteren Lebensweg eine gute Grundlage bietet.

Viele Erwachsene helfen als Ehrenamtliche in den Ferien und darüber hinaus, damit HöVi-Land jedes Jahr stattfinden kann. Sie unterstützen die Leiter und Hauptamtlichen, indem sie viele Aufgaben übernehmen. Angefangen von der Küche, über Café, Workshops, Ausflugsplanung, Nachtwachen, Auf- und Abbau bis hin zum waschen der Handtücher.

Somit ist HöVi-Land seit über 25 Jahren am Start und ist mittlerweile eine feste Größe im Viertel geworden. HöVi-Land ist eine Erfolgsgeschichte.

Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite von HöVi-Land.

https://www.hoevi-land.de/